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Torres: Wir wollen türmen

Abspiel-Spieletest

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Autor: Michael Kiseling, Wolfgang Kramer
Hersteller: F.X.Sxhmid
Anzahl Spieler:
Ab Alter: 10
Spieldauer: 90 Minuten
Jahr: 1999

Last uns türmen! Nein, das Spiel ist wirklich alles andere als zum davonlaufen, Aber man kann nach herzenslust Bauklötzchen auftürmen.

Die Namen der Autoren könnten einen verführen zu glauben, Torres sei ein kleines Tikal und auch ich werde es nicht direkt bestreiten, denn auch der Spielabkauf hat seine Parallelen. Darum erfolgt diese Beschreibung im Vergleich mit Tikal.

Leider wieder nur bis zu vier Spieler (dieses Jahr hat kaum ein Erbarmen für Fünfer- und Sechser-Runden) versammeln sich um den Spieltisch und wetteifern darum, bei den größten Burgen dabeizusein.

Torres-Spielsituation Denn Dabeisein ist alles. So eine Burg muß einem nicht gehören, wenn es auch von großem Vorteil ist, wenn man den höchsten Punkt hält. Denn bei jeder der drei Wertungen bekommt man für jede Burg Punkte für den am höchsten stehenden eigenen Ritter multipliziert mit der Grundfläche der Burg. Für eine Burg mit sechs Steinen Grundfläche, auf der man einen Ritter auf der dritten Stufe stehen hat, bekommt man 6 x 3 = 18 Punkte.

Ist ein Baumeister an der Reihe, dann hat er fünf (nicht 10!) Aktionspunkte. Für 2 Punkte kann er einen Ritter einsetzen (siehe Tikal!). Der neue Ritter muß neben einem schon bestehenden eigenen Ritter eingesetzt werden. Für je einen Punkt kann ein Ritter um je ein Feld waagerecht oder senkrecht bewegt werden (!). Beim Weiterbewegen kann pro Feld eine Stufe emporgeklettert, aber auch noch 10 Höhenstufen unbeschadet heruntergesprungen werden. Für nur einen Aktionspunkt kann man auch durch eine geschlossene Ebene der Burg laufen. Andere Ritter sind unüberwindliche Hindernisse.

Aus einem Vorrat von zwei Steinen pro Runde kann für je einen Aktionspunkt ein Baustein an eine der acht Burgen (nie mehr oder weniger) beliebig angebaut werden. Dabei kann entweder einer der Türme um eine Stufe erhöht, oder die Grundfläche der Burg erweitert werden. Eine Burg kann dabei nie höher werden, als die Größe seiner Grundfläche. Nur eines darf man nicht: Die Burg darf nicht mit einer anderen Burg vereint werden und der Stein darf keine neue Burg gründen.

Das Spiel läuft in drei Phase ab, In jeder Phase werden bei vier Spielern 4 Runden in der ersten Phase und je 3 Runden in der zweiten und dritten Phase gespielt. Am Ende jeder Phase erfolgt. eine Wertung. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Das war es - fast. Für ein wenig Abwechslung sorgen die Sonderpunkte, die man bei richtiger Beteiligung an der Königsburg bekommt und die Möglichkeit Sonderkarten zu kaufen, die einem einmal eine Sonderfähigkeit verleiht, wie z.B. diagonales ziehen oder überspringen von zwei Stufen.

Welches Spiel, Tikal oder Torres, ist das Bessere? Ich bevorzuge das leichgewichtigere Torres, denn die Grübelpausen halten sich in Grenzen und die Möglichkeiten sind überschaubar. Die anderen (Halbprofi-)Mitspieler bevorzugten Tikal wegen seiner höheren Komplexität, seine darum auch größeren Handlungsfreiheiten und dem stimmungsvolleren Outfit. Denn bei Torres hat man (hier ähnelt es Colorado) auf ein ausuferndes Themisieren verzichtet.

Für mich ist Torres ein weiteres Highlight dieses Jahres - weiter so, Ravensburger!


© Mario Boller-Olfert 1999
Marios Welt, EMail:mboller@bigfoot.de